Planer

Grundlagen der Planung von Halbstarren Deckschichten.

Dimensionierung

Grundsätzlich wird unter Berücksichtigung des Merkblattes für Halbstarre Deckschichten entsprechend der RStO dimensioniert. Da Halbstarre Deckschichten in extrem belasteten Bereichen eingesetzt werden, müssen für die Wahl der Belastungsklasse die in der RStO angegebenen “besonderen Beanspruchungen“ Berücksichtigung finden. Bei der Dimensionierung von AwSV Flächen gelten erstmal Primär die Vorgaben der jeweiligen bauaufsichtlichen Zulassung.

Dimensionierungsbeispiel eines der häufigst verwendeten Aufbauquerschnitte

Punkt- oder Linienlasten müssen bei der Planung gesondert ermittelt und betrachtet werden.

Erfahrungswerte für die Druckfestigkeit der Halbstarren Deckschicht liegen in der Regel zwischen 8 und 12 N/mm² (bei 20°C).

Dimen­sionierungs­empfehlung des M HD

  • Die Unterlage der Halbstarren Deckschicht kann aus Asphalt oder einer HGT bestehen.
  • Wird eine HD auf einer HGT angeordnet, ist mit Reflektionsrissen in der Halbstarren Deckschicht zu rechnen.
  • Zur Reduzierung dieser Risse werden Druckfestigkeiten der HGT in der Erstprüfung von 5 bis 7 N/mm² empfohlen.

Bild 1

Beispiele für Verkehrsflächen mit hohen dynamischen und statischen Belastungen, in Anlehnung an die RSt0, Ausgaben 2012, Tafel 1, Zeile 1, Bk32 bis Bk3,2.

Bk32

5 cm
7 cm
18 cm
HD
AC 16 B S
SMA 16 B S
AC 22 T S
AC 32 T S

AC 22 T S, AC 32 T S: unter Verwendung von Straßenbaubitumen resultierend 30/45

FSS/STS: gem. ZTV SoB-StB Ev2 ≥ 120 MPa

Bk10

5 cm
7 cm
14 cm
HD
AC 16 B S
SMA 16 B S
AC 22 T S
AC 32 T S

AC 22 T S, AC 32 T S: unter Verwendung von Straßenbaubitumen resultierend 30/45

FSS/STS: gem. ZTV SoB-StB Ev2 ≥ 120 MPa

Bk3,2

5 cm
7 cm
10 cm
HD
AC 16 B S
SMA 16 B S
AC 22 T S
AC 32 T S

AC 22 T S, AC 32 T S: unter Verwendung von Straßenbaubitumen resultierend 30/45.

FSS/STS: gem. ZTV SoB-StB Ev2 ≥ 120 MPa

Bild 2

Beispiele für Verkehrsflächen mit statischen Belastungen, z.B. Industrieflächen.

Bk32

5 - 6 cm
≥ 18 cm
HD
AC 16 T S
AC 22 T S

AC 22 T S, AC 22 T S: unter Verwendung von Straßenbaubitumen resultierend 30/45. AC 16 T S als obere Tragschicht einer mehrschichtigen AC T

FSS/STS: gem. ZTV SoB-StB Ev2 ≥ 120 MPa

Bk10

5 - 6 cm
≥ 6 cm
≥ 15 cm
HD
AC 16 T S
HGT

HGT: Baustoffgemisch 0/32 gem. ZTV Beton-StB

FSS/STS: gem. ZTV SoB-StB Ev2 ≥ 120 MPa

Bk3,2

5 - 6 cm
≥ 15 cm
HD
HGT

HGT: Baustoffgemisch 0/32 gem. ZTV Beton-StB

FSS/STS: gem. ZTV SoB-StB Ev2 ≥ 120 MPa

Sanierung und Instandsetzung
von bestehenden Flächen

Um eine Verzahnung zur Unterlage zu vermeiden, ist immer eine Feinfräsung vornehmen!

Nur Deckschicht

Deck - und Binderschicht

Feinfräsen

Anforderungen an die Fräsegeometrie Standardfräsen Feinfräsen
LA = Schnittlinienabstand in mm 20 15 8 6 5 4 3
SH = Theoretische Steghöhe in mm 5,8 4,3 2,3 1,7 1,4 1,2 0,9
α = Theoritischer Ausbruch in Grad 120 120 120 120 120 120 120

Flächengeometrie

Die Flächen sollten in jedem Fall so geplant werden, dass ein maschineller Einbau des Asphalttragerüstes mittels Straßenfertiger möglich ist.

Was nimmt darauf Einfluss?

Bei der Planung von Flächen mit Halbstarren Deckschichten sollten Flächenabschnitte mit komplizierter Geometrie besonders betrachtet werden. Vor allem betrifft dies Einbauten, Ecken und Randabschnitte. Hier sollte grundsätzlich bereits bei der Planung ein Fugenplan erstellt werden, der dann während der Ausführung fortgeschrieben wird. Spitz auslaufende Flächenanteile sollten vermieden werden. Punkt- und Linienentwässerung sollten nicht in den stark befahrenen Verkehrsbereichen angeordnet werden.

  • maschineller Einbau mit Fertiger
  • Handeinbau ist auf ein Mindestmaß zu reduzieren
  • Vermeidung von zu häufig neuem Ansetzen des Fertigers
  • Erzielung der nötigen Homogenität im Querschnitt des ATG
  • überflüssige Versprünge erzeugen zusätzliche Nähte und Fugen

Entwässerung

Maschineller Einbau mittels Fertiger! Handeinbau ist auf ein Mindestmaß zu reduzieren! Deshalb sollte eine Trichterausbildung vermieden werden. 
Um einen homogenen und durchgehenden Einbau mittels Asphaltfertiger zu gewährleisten, sollten Sinkkästen nach Möglichkeit außerhalb der HD geplant werden.

Fugenplan

Fugenplan ist vor Baubeginn zu erstellen. Ziel ist die Herstellung von rechtwinkligen Einbaufeldern.

Spannungsabbau und Raumfugen

Herstellung der Fase nach geeigneter Aushärtung der Schnittkante:

Erfahrungswerte zur Herstellung der Trennschnitte:

  • nach 8 – 10 Stunden bei hohen Außentemperaturen
  • bis zu 30 Stunden bei niedrigen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit
  • Schneidschlamm entfernen!

Herstellung der Fugen:

  • Fugentiefe 1 cm mehr als Einbaudicke ATG
  • Fugenbreite 10 – 15 mm oder gem. AbZ.
  • Schneidschlamm entfernen!

Gefällewechsel

Zu viele Gefällewechsel bringen Spannungen in die HD und erfordern die Herstellung zusätzlicher Fugen.

Überschnitte

Scheibengröße nur so groß wie nötig wählen!
Radius der Scheibe = Einbaustärke HD + 1cm